Liebe Zuhörer*innen, in dieser Folge unseres Nebenformates gehen wir nicht nur wie gewohnt auf die Kommentare zu den letzten Folgen ein, sondern diskutieren auch über Gendersternchen, geschlechtergerechtes Gebäck und erläutern, warum Herr Richter sich die Folgennummern nicht merken kann.
Viel Vergnügen beim Zuhören und wir freuen uns über Eure Bewertungen bei iTunes und Kommentare!
Links zur Folge
- „Rechtserklärung mit Thomaso Variabilis und Jonathan Emma Klabasta“ im Afaldra-Podcast.
- FAQ zur Urheberrechtsreform.
- FAQ zum Impressumspflicht.
Themen
- 00:00:00 – Erinnerungsvermögen und Folgennummern.
- 00:06:30 – Erläuterungen zum neuen Recht auf Karikaturen, Parodien und Pastiches.
- 00:17:10 – Fantasy-Rollenspiel im Afaldra Podcast.
- 00:19:00 – Kommentare und Update zum Patentrecht.
- 00:24:00 – Star Trek Referenzen zum Copyright (TNG 2.9 „Wem gehört Data“ und Voyager 7.20 „Die Veröffentlichung„).
- 00:27:30 – Patentrecht und Normenhypothese zum Wurst-Tinder-Patent und Patente für KI-Erfindungen.
- 00:41:30 – Erfahrungen aus dem Leben eines Abgemahnten, von Dr. Schwenke.
- 00:53:30 – Positive Erfahrungen mit Dashcams.
- 00:55:30 – Genderinklusive Sprache in Schrift und Ton.
- 01:09:20 – Geschlechtsgerechte Kekse.
Alex
17. August 2021 at 12:55Der Asterisk ist keineswegs das Schriftzeichen für den Glottisschlag. Das Sternchen wird lediglich eingesetzt um beide Gendervarianten sichtbar zu machen, sprechen kann man die ‚Pause‘ auch ohne stern. (Der Duden zB verwendet den senkrechten Strich dafür)
Beispiele für Wörter mit Glottisschlag sind:
beeinflussen, erinnern, beirren, rechtsexperte
gesprochen: be|einflussen, er|innern, be|irren, rechts|experte
Sprecht das gern mal ohne Glottisschlag aus, es klingt komisch.
Oder anders setzen:
Be ein flussen? Bei ren? Recht-sex-perte?
Johannes Scheele
19. August 2021 at 20:48Hallo Alex, das Sternchen/ der Asterisk ist keinesfalls dazu da beide Geschlechter deutlich zu machen. Dazu dient bspw. das große „I“ (RichterIn) oder ein „/“ (Richter/in). Das Sternchen symbolisiert wie auch richtig von Herrn Richter beschrieben auch alle Geschlechtsidentitäten zwischen bzw. außerhalb des männlichen und weiblichen Geschlechts zu meinen. In der Vergangenheit war auch ein „_“ (Richter_in) dafür in der Diskussion. Im Internet wird zunehmend ein „:“ (Richter:in) verwendet da Sceenreader von Sehbehinderten Menschen dies besser erfassen können. Beim Sprechen wird das Sternchen durch eine kurze Pause zwischen Wort und „-in“ angezeigt.
Thomas Schwenke
20. August 2021 at 18:26Also ich zumindest, finde den Doppelpunkt weitaus angenehmer, als ein Sternchen.
Meike
12. Oktober 2021 at 20:05@Johannes: Der Verband der Sehbehinderten und Blinden sagt genau das Gegenteil aus, nämlich dass der Doppelpunkt blinde Menschen bei Screenreadern eher verwirrt, siehe https://www.dbsv.org/gendern.html
Viele Blinde konfigurieren ihre Screenreader wohl so, dass Doppelpunkte als „Doppelpunkt“ vorgelesen werden.
Anonymous
17. August 2021 at 13:10Zum Gendern:
Frau Professor Specht-Riemenschneider hat sehr angenehm gegendert, ohne Sprechpause 🙂
Wenn Herr Richter manchmal einen Fehler beim Gendern macht und nur eine Version verwendet (ist in irgendeiner der letzten Folgen passiert), finde ich es komisch und überlege, ob es jetzt wirklich nur die männliche oder weibliche Form sein solte. Dadurch steht das Gendern ständig im Vordergrund, was ich etwas schade finde…
Herr Richter sagte in dieser Folge zum Beispiel, es würden „Impfgegner“ zu einer Talkshow eingeladen. Was ist mit Impfgegnerinnen?
Vielleicht könnt ihr ja das Gender-Bla jetzt abschließen und so sprechen wie ihr wollt, mit Pause oder ohne und mit den Frauen als Wortdopplung und Sternen, oder ohne. Ich höre euch trotzdem weiter, am liebsten im generischen Maskulinum, aber meinetwegen auch mit den anderen Varianten. Aber am liebsten höre ich juristische Themen, keine Gender-Themen.
Rolf
18. August 2021 at 8:48Ich fand diese Folge sehr gut, unterhaltsam und informativ. Bisher mochte ich die OD Folgen nicht so. Ich finde der Gender-Stern oder Doppelpunkt sollte bleiben.
Danke, dass ihr den Podcast macht!
Baldessarini
19. August 2021 at 13:42Vielen Dank, Marcus, für die (erneute) Aufklärung zur gendergerechten Sprache. Mir ist es völlig unklar, wie man danach gehen kann, wer am lautesten ist, oder zwar gar nicht betroffen, dafür aber im ästhetischen Empfinden beeinträchtigt, und nicht darauf, was richtig ist, weil man damit über die Hälfte der Bevölkerung sichtbar macht und berücksichtigt. (Und ich sehe durchaus Schönheit in Sprache und habe zb mehrerer Sprachen studiert.)
Das generische Maskulinum empfinde ich als rückständig.
Anonymous
13. November 2021 at 14:19Ich finde es völlig unklar, wie man sich frei heraus im Besitz der absoluten Wahrheit wähnen kann ohne zu merken das es sowas nicht gibt. Oder einfach ausgedrückt, was richtig ist, hängt vom eigenen Standpunkt ab.
Bsp.: Wer ein Produkt verkauft will seine Käufer ansprechen, um ihnen etwas zu verkaufen. Wenn diese das Feedback geben das der Textstil nicht gefällt dann ist die Wahrheit, dass es richtig ist den Text zu ändern.
Wer sich im Besitz der einzigen Wahrheit wähnt, der wird – wie Hr. Richter so schön demonstriert hat – versuchen die Gegenmeinung pauschal als unrichtig hinzustellen, Leute zu übertönen, Argumente nicht gelten zu lassen, Totschlagargumente zu verwenden. (Zitat: „…du hast die Möglichkeit das Richtige zu tun!“) Das einzig Richtige? Wer nicht für mich ist, ist gegen mich? (Zitat: „…das ist totaler Quatsch“) Jemandem zu diktieren, was seine Sicht der Dinge sein muss ist sehr demokratisch. (Zitat: „Wir sind beide keine Sprachwissenschaftler*innen aber…“) Ich bin genauso wenig Experte wie du aber ich habe Recht!
Es ist auch egal, dass sich Hr. Richter bewusst ist, dass seine Schreibweise nicht exklusiv ist und auch nicht verbindlich. Es gibt dutzende Ansätze aber Hr. Richter hat die einzige, absolute Wahrheit.
Enttäuschend muss ich sagen.
Annika
20. August 2021 at 12:03Als ich vor ca 15 Jahren studiert habe, gab es eine Professorin die komplett im generischen Femininum gesprochen hat. Ich fand das so störend, dass ich dem Inhalt nicht folgen konnte. Noch vor zwei Jahren fand ich Texte mit Sternchen unfassbar schwierig zu lesen. Inzwischen kann ich da einfach drüber hinweglesen. Es ist einfach Gewöhnung gewesen. Unsere Sprache verändert sich und ich freue mich jedes Mal wenn irgendwo wie selbstverständlich gegendert wird. 🙂
Thomas Schwenke
20. August 2021 at 18:24Toll, da Sprache auch eine Technologie ist, denke ich da gleich an Douglas Adams: “I’ve come up with a set of rules that describe our reactions to technologies:
1. Anything that is in the world when you’re born is normal and ordinary and is just a natural part of the way the world works.
2. Anything that’s invented between when you’re fifteen and thirty-five is new and exciting and revolutionary and you can probably get a career in it.
3. Anything invented after you’re thirty-five is against the natural order of things.”
Anonymous
22. August 2021 at 21:18Was ist die gegenderte (männliche) Form von „Ortskraft“?
Vielleicht „Ortskraft*er“? Wieso lese ich das so nirgendwo, auch nicht bei den öffentlich-rechtlichen, die beim Gendern mitmachen?
Markus scheint ja Experte zu sein, kann er kurz per Kommentar antworten und uns die richtige Form nennen?
Axel
5. September 2021 at 17:40Was spricht gegen „Zuhörende“?
Anne
20. September 2021 at 11:56Hallo ihr beiden,
ein wundervoller Podcast – und vielen Dank für das leidenschaftliche Verteidigen des Genderns.
Ich als Frau habe an mir selbst gemerkt, was es (positives) mit mir macht, wenn die weibliche Form mit erwähnt wird. Und ich bin überzeugt, dass wir gesellschaftlich nicht mehr an dem Punkt stehen, an dem Frauen oder nonbinäre Menschen hinter Männern mitgemeint sind.
Auch wenn in der Diskussion mal wieder die lauter sind, die dagegen sind – da möchte ich mal den Gedanken in den Raum stellen: lebe stets so, dass die sogenannte AfD etwas dagegen hat 😉
In diesem Sinne hier also mal eine laute Stimme pro gendersternchen.